Humboldt-Universität zu Berlin - Mathematisch-Naturwissen­schaft­liche Fakultät - Photobiophysik

Photodynamische Therapie

Die Photodynamische Therapie (PDT) wird bereits seit vielen Jahren in der Krebstherapie und zur Behandlung von Hauterkrankungen sowie der Makula - Degeneration angewandt. Ihre Wirkung beruht auf der Nutzung des photodynamischen Effekts. Dabei werden nach Lichtabsorption im sichtbaren Bereich durch einen Farbstoff (den Photosensibilisator) reaktive Sauerstoffspezies, speziell Singulettsauerstoff generiert. Dieser ist in der Lage, direkt oder indirekt den Zelltod herbeizuführen. Aufgrund der Schlüsselrolle des Singulettsauerstoffs in der PDT ist sein Nachweis in vitro und in vivo von besonderer Bedeutung. Der hochempfindliche Nachweis von Singulettsauerstoff über seine NIR-Lumineszenz in biologischer Umgebung ist deshalb ein zentrales Thema unserer Arbeitsgruppe. Ein weiterer zentraler Punkt der PDT-Grundlagenforschung ist die Applikation der Photosensibilisatoren über Trägersysteme, deren Freisetzung in der Zelle und die Bestimmung des intrazellulären Wirkortes (NSF: Porphyrinic Sensitizers Aimed at Mitochondrial Targetings, in Koorperation mit Prof.U.Simonis, San Francisco State University). Die AG PBP konzentriert sich derzeit auf die Applikation von Photosensibilisatoren mittels nanopartikulärer Systeme (BMBF: Nanocancer) und deren Aufnahme in Tumoren über den EPR-Effekt. Ein neuer Ansatz zur Verbesserung der kontrollierten Freisetzung von Wirkstoffen besteht in deren Licht-getriggerten Freisetzung von den Trägersystemen in den Zellen. Zur Untersuchung von Photosensibilisatoren und Trägersystemen gehören neben der umfassenden photophysikalischen Charakterisierung auch in vitro Untersuchungen an unterschiedlichen Zellmodellen