Nachruf Professor Dr. habil. Peter Hupfer
Nachruf
Professor Dr. habil. Peter Hupfer
Am 12.12.2024 verstarb Prof. Dr. Peter Hupfer im Alter von 91 Jahren in Berlin.
Er wurde am 23. März 1933, dem heutigen Welttag der Meteorologie, in Zwickau geboren. Nach dem Abitur ging er an die Universität Leipzig und studierte dort von 1951 bis 1955 Meteorologie.
Seine wissenschaftliche Karriere begann 1957 am Institut für Geophysik der Universität Leipzig, an dem er die Arbeitsrichtung Ozeanographie und maritime Meteorologie aufbaute. Ein Beleg dafür ist seine 1961 abgeschlossene Dissertation zum Thema „Meeresklimatische Veränderungen im Gebiet der Beltsee seit 1900“. 1967 folgte die Habilitation mit einer Arbeit zu den thermischen Verhältnissen in der ufernahen Zone der Ostsee. Im Rahmen der 3. Hochschulreform der DDR wurde die meteorologische Ausbildung am Leipziger Geophysikalischen Institut ab 1971 abgebaut und die Ausbildung vollständig an die Humboldt-Universität nach Berlin verlagert.
Im Rahmen dieser Umstrukturierung wechselte auch Peter Hupfer 1979 als ordentlicher Professor an das Meteorologische Institut der Humboldt-Universität. Damit endete seine Leitungstätigkeit in der Außenstelle Zingst des Leipziger Geophysikalischen Instituts. An der Humboldt-Universität war er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1998 tätig. Dabei umfasste seine Lehrtätigkeit sowohl den Bereich Klimatologie als auch Ozeanographie für Meteorologen, Geographen und Physiker. Themenschwerpunkte seiner Arbeit in dieser Zeit waren insbesondere Langzeitänderungen meteorologischer und ozeanographischer Größen sowie die atmosphärische Zirkulation.
Mit dem schrittweisen Abbau der Ausbildung am Meteorologischen Institut der Humboldt-Universität und schließlich dessen Schließung, wechselte Peter Hupfer in den Bereich Physik der Universität. So konnte er seine wissenschaftliche Arbeit bis zu seiner Pensionierung dort fortsetzen. Natürlich brach er seine wissenschaftliche und
publizistische Arbeit nicht mit der Pensionierung ab, sondern setzte sie bis ins hohe Alter fort.
Schon in den 80er Jahren war er einer der ersten, der auf die sich verstärkenden Klimaänderungen und die damit verbundenen Gefahren hinwies. Dieses Thema und die durch die Klimaänderungen zu erwartenden Auswirkungen beschäftigten Peter Hupfer gegen Ende seines Lebens in starkem Maße. Ein Beleg dafür ist sein letzter erschienener Artikel „Klimapolitik im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Ökonomie“ (researchgate.net, 2019).
Die Aufzählung der zahlreichen Publikationen, Lehrbücher und Monographien, würde den Rahmen dieses Nachrufs sprengen. Aber immer lesenswert sind u.a. „Die Ostsee – kleines Meer mit großen Problemen“ Borntraeger, 2010, ISBN: 9783443010683, „Unsere Umwelt: Das Klima: Globale und lokale Aspekte“ Teubner-Reihe Umwelt, Teubner Verlag, 1996, ISBN 978-3815435212, „Witterung und Klima: Eine Einführung in die Meteorologie und Klimatologie“, Teubner, 2005, ISBN 978-3-519-10208-3.
Natürlich war Professor Hupfer nicht nur forschender Wissenschaftler. Er hat in zahlreichen Fachgremien mitgewirkt, war Mitglied im Klimabeirat der Bundesrepublik Deutschland und hat in den Gründungskommissionen zahlreicher neuer Institute mitgearbeitet.
Sein Lebenswerk wird abgerundet durch die Betreuung zahlreichen Diplomanden, Doktoranden und Habilitanden, die ein lebendes Beispiel für seine wissenschaftliche Ausstrahlungskraft sind. Das gleiche gilt für alle Mitarbeiter, die ihn auf seinem Weg begleitet haben.
Alle die Professor Hupfer kannten, werden ihn mit Dankbarkeit und höchster Wertschätzung in Erinnerung behalten.